Sicherheitsgläser: ESG, VSG, TVG

Wo im Haus die Gefahr besteht, dass man durch einen Sturz unfreiwillig und heftig mit Glas in Berührung kommen könnte, sollte ein Sicherheitsglas eingebaut werden. Besonders empfehlenswert ist der Einsatz, wenn Sie Eltern junger Kinder sind.

EinscheibenSicherheitsGlas (ESG) Im Volksmund auch „Hartglas“ genannt.

ESG bietet eine hohe Biege-, Schlag- und Stoßfestigkeit . Im Bruchfall zerbricht ESG in kleinste Splitter und weist dadurch eine geringe Verletzungsgefahr auf.
ESG wird mittels Vorspannung aus einer Floatglas-Scheibe hergestellt. Die Vorspannung erfolgt, indem die Scheibe auf 620°C erhitzt und danach mit kalter Luft abgeschreckt wird. Dabei kühlen die Oberflächen schneller ab als die Kernzone, wodurch an der Oberfläche hohe Druck- und im Inneren hohe Zugspannung entstehen, die im Gleichgewicht sind. Durch diese Vorspannung erhält die Scheibe ihre hohe Belastbarkeit. Wird das Spannungsgleichgewicht aber – meist durch spitze Krafteinwirkung – doch gestört, führt die Zugspannung im Inneren zum schlagartigen Zerfall der gesamten Scheibe. Dabei entstehen kleinste Bruchstücke, die ein sehr geringes Verletzungsrisiko darstellen.

Verbundsicherheitsglas (VSG)

VSG wird aus zwei nicht gehärteten Glasscheiben hergestellt, die durch eine reißfeste Kunststofffolie verbunden sind. Beim Bruch einer VSG-Scheibe haften die Bruchstücke an der Zwischenschicht. Somit können sich keine scharfkantigen Glassplitter lösen. Dies stellt eine erhebliche Minderung der Verletzungsgefahr dar. Die zähelastische Zwischenschicht erschwert zusätzlich das Durchdringen des Verbundsicherheitsglases.

Teilvorgespanntesglas (TVG)

TVG wird im gleichen Herstellprozess wie Einscheibensicherheitsglas (ESG) hergestellt, jedoch langsamer abgekühlt, und unterscheidet sich so durch ein geringeres Maß der eingeprägten Vorspannung. TVG hat folglich eine geringere Biegefestigkeit als ESG. Das Bruchbild der Scheiben ähnelt dem des Floatglases, seine Temperaturwechselbeständigkeit beträgt rund 100°C. TVG kann nachträglich nicht bearbeitet werden. Schneiden und bohren ist nach der Erzeugung daher nicht mehr möglich.

REFERENZEN